Parkettrenovierung
Parkett ist langlebig, natürlich und edel – doch mit der Zeit zeigen sich selbst auf dem robustesten Boden Kratzer, Laufspuren oder Verfärbungen. Keine Sorge: In den meisten Fällen muss das Parkett nicht ausgetauscht, sondern lediglich fachgerecht renoviert werden. Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen, wann eine Parkett-Renovierung sinnvoll ist, wie sie funktioniert und welche Produkte Sie dafür benötigen.
Allgemeines zum Parkett abschleifen

Wann sollte man Parkett abschleifen?
Parkett ist ein langlebiger und hochwertiger Bodenbelag – doch selbst der robusteste Holzboden zeigt mit der Zeit Spuren des Alltags. Eine Renovierung empfiehlt sich immer dann, wenn:
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deutliche Kratzer, Dellen oder Druckstellen sichtbar sind,
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die Oberfläche matt oder abgelaufen wirkt,
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Verfärbungen durch Sonnenlicht oder Feuchtigkeit auftreten,
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die Versiegelung beschädigt ist und keinen Schutz mehr bietet,
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oder Dielen knarren und sich leicht bewegen.
Je nach Nutzung treten solche Abnutzungserscheinungen nach etwa 10 bis 15 Jahren auf. Bei intensiver Beanspruchung – etwa in Haushalten mit Kindern, Haustieren oder in stark frequentierten Bereichen – kann eine Renovierung auch deutlich früher notwendig sein.
Hinweis: Massivarkett lässt sich mehrfach abschleifen und neu versiegeln oder ölen. Frühzeitige Renovierungen erhalten nicht nur die Optik, sondern auch den Wert des Bodens langfristig.
Kann ich Parkett selbst abschleifen?
Ja! Mit dem richtigen Werkzeug, etwas Geduld und einem guten Leitfaden ist es durchaus möglich, Parkett abzuschleifen und neu zu behandeln. Viele unserer Kunden greifen auf Mietgeräte zurück und leihen die passenden Maschinen direkt bei uns: Maschinenverleih
Was kostet es, Parkett renovieren zu lassen?
- In Eigenleistung: ca. 8–15 €/m² (Material & Geräte)
- Fachbetrieb: ca. 30–40 €/m² (inkl. Arbeit & Material)
Wir beraten Sie gerne zur individuellen Lösung für Ihr Projekt – telefonisch oder per E-Mail.
Alle Produkte für Ihre Parkettrenovierung
Wie oft kann man Parkett abschleifen?
Die Häufigkeit, mit der man Parkett abschleifen kann, hängt maßgeblich von der Stärke der Nutzschicht ab. Grundsätzlich gilt:
- Massivparkett (z. B. Stabparkett, Mosaikparkett oder Fischgrätparkett) kann je nach Dicke bis zu 8–10 Mal abgeschliffen werden.
- Fertigparkett mit einer Nutzschicht von ca. 2,5 bis 6 mm lässt sich in der Regel 1 bis 3 Mal abschleifen.
Jedes Schleifen entfernt etwa 0,3 bis 1 mm Holz. Ist die Nutzschicht zu dünn, besteht die Gefahr des Durchschleifens. Daher empfiehlt sich eine fachgerechte Einschätzung durch einen Parkettprofi.
Tipp: Wer seinen Parkettboden regelmäßig pflegt und kleinere Schäden frühzeitig beseitigt, kann das Abschleifen deutlich hinauszögern – und so die Lebensdauer des Parketts verlängern.
Parkett abschleifen - Schritt-für-Schritt-Anleitung

Welche Schleifkörnungen braucht man zum Abschleifen von Parkett?
Für ein professionelles Parkett abschleifen werden je nach Zustand des Bodens mehrere Schleifkörnungen in aufsteigender Feinheit verwendet. Der typische Schleifvorgang erfolgt in mehreren Schritten:
- Grobschliff: Körnung 36 – zum Entfernen alter Lacke, Klebereste und tiefer Kratzer.
- Mittelschliff: Körnung 60 – zum Egalisieren und Vorbereiten für den Feinschliff.
- Feinschliff: Körnung 100 – für eine glatte Oberfläche vor dem Versiegeln oder Ölen.
Je stärker die Beschädigungen oder Altbeläge sind, desto gröber muss der erste Schleifgang ausfallen. Ein schrittweiser Übergang zu feineren Körnungen sorgt für ein gleichmäßiges Schleifbild ohne Riefen oder Schleifspuren.
Tipp: Verwende beim letzten Schliff immer die passende Feinkörnung abhängig vom gewünschten Finish – besonders wichtig bei geölten Parkettböden.
Was tun bei tiefen Kratzern oder Beschädigungen im Parkett?
Tiefe Kratzer oder Beschädigungen im Parkett sind nicht nur optisch störend, sondern können langfristig auch die Struktur des Bodens beeinträchtigen. Je nach Ausmaß der Schäden gibt es mehrere Möglichkeiten zur Reparatur:
- Kleinere tiefe Kratzer: Mit farblich passender Holzpaste oder Wachsreparaturstiften ausbessern und anschließend versiegeln.
- Stärkere Beschädigungen: Lokales Abschleifen und Nachbehandeln mit Öl oder Lack – ideal bei Parkett mit ausreichender Nutzschicht.
- Schwerwiegende Schäden: Austausch einzelner Parkettstäbe durch einen Fachbetrieb, insbesondere bei Massivparkett problemlos möglich.
Vor jeder Maßnahme sollte der Schaden genau begutachtet werden. Unsachgemäße Reparaturen können das Parkett weiter beschädigen oder zu Farbunterschieden führen.
Tipp: Regelmäßige Pflege, Filzgleiter unter Möbeln und eine gute Versiegelung schützen das Parkett langfristig vor Kratzern und Druckstellen.
Was benötigt man, um Parkett abzuschleifen?
Wer Parkett selbst abschleifen möchte, braucht nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch das richtige Werkzeug und Zubehör. Folgende Ausrüstung ist dafür erforderlich:
- Parkettschleifmaschine: Für den Grob- und Zwischenschliff – meist als Walzenschleifer oder Tellerschleifer.
- Randschleifmaschine: Zum Bearbeiten von Kanten, Ecken und schwer zugänglichen Stellen.
- Schleifpapier: In verschiedenen Körnungen (z. B. 24, 40, 80, 120) für Grob-, Mittel- und Feinschliff.
- Staubsauger oder Absauggerät: Um Schleifstaub direkt aufzufangen und die Luft sauber zu halten.
- Schutzkleidung: Atemschutzmaske, Gehörschutz, Schutzbrille und Arbeitshandschuhe sind Pflicht.
- Oberflächenbehandlung: Passende Produkte wie Parkettöl, Lack oder Wachs zum Versiegeln des Bodens nach dem Schliff.
Die Parkettschleifmaschinen können in vielen Baumärkten oder Fachgeschäften gemietet werden. Eine fachgerechte Handhabung ist entscheidend, um Schäden am Boden zu vermeiden.
Tipp: Für gleichmäßige Ergebnisse sollte man in gleichmäßigen Bahnen schleifen und nach jedem Schleifgang gründlich staubsaugen.
Wie schleift man Parkett ab? Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Möbel entfernen, Sockelleisten abnehmen, Boden reinigen
Bevor mit dem Abschleifen begonnen wird, muss der Raum vollständig vorbereitet sein. Dazu gehört zunächst das Entfernen aller Möbel und Teppiche – auch die Sockelleisten sollten abgenommen werden, damit der Boden bis an die Kanten bearbeitet werden kann.
Anschließend wird das Parkett gründlich gereinigt. Grober Schmutz, Steinchen oder Staubreste können das Schleifbild beeinträchtigen oder das Schleifpapier beschädigen. Auch hervorstehende Nägel oder Schrauben müssen versenkt werden.
Zum Schluss sollten alle benötigten Maschinen und Materialien bereitgestellt werden – dazu zählen Schleifgeräte, Schleifmittel, Fugenkitt sowie Öl oder Lack für die Nachbehandlung. Eine gute Vorbereitung spart Zeit und sorgt für ein gleichmäßiges, professionelles Ergebnis.
Schritt 2: 36er Körnung diagonal zur Holzmaserung
Beim Grobschliff wird die oberste Schicht des Parketts abgetragen – also alte Lacke, Öle, Schmutz oder Kratzer. Dafür kommt eine Walzenschleifmaschine mit grober 36er Körnung zum Einsatz.
Der erste Schleifgang erfolgt immer diagonal zur Holzmaserung, um Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Elementen auszugleichen und ein ebenmäßiges Schleifbild zu erzielen. Wichtig: Die Maschine immer in Bewegung halten und gleichmäßig arbeiten, um Schleifkuhlen zu vermeiden. An den Rändern und in Ecken kommen Randschleifer zum Einsatz.
Nach dem Grobschliff ist die Oberfläche deutlich ebenmäßiger – und bereit für den nächsten Schleifgang.
Schritt 3: 60er Körnung längs schleifen
Nach dem Grobschliff folgt der Zwischenschliff, der eine entscheidende Rolle für die Qualität der späteren Oberfläche spielt. Ziel ist es, Schleifspuren aus dem ersten Durchgang zu glätten, verbliebene Unebenheiten zu beseitigen und aufgetragene Spachtelmasse (Fugenkitt) einzuebnen.
Für diesen Arbeitsschritt wird in der Regel Schleifpapier mit 60er Körnung verwendet. Der Schleifgang erfolgt längs zur Holzmaserung, um ein gleichmäßiges und ruhiges Schleifbild zu erzielen. Eingesetzt wird dabei erneut eine Bandschleifmaschine oder eine Einscheibenmaschine, abhängig von Fläche und Parketttyp.
Auch Randbereiche und schwer zugängliche Stellen werden in diesem Schritt wieder separat bearbeitet. Der Zwischenschliff schafft die ideale Voraussetzung für ein feines, gleichmäßiges Endergebnis im Feinschliff.
Schritt 4: 100er Körnung für perfekte Glätte
Der Feinschliff ist der letzte Schleifgang und entscheidend für die spätere Optik der Oberfläche. Mit einer feinen 100er Körnung wird das Parkett geglättet und für die anschließende Versiegelung oder Ölung vorbereitet.
Geschliffen wird dabei erneut in Längsrichtung zur Holzmaserung, um ein ruhiges, einheitliches Schleifbild zu erzielen. Auch hier ist gleichmäßiger Druck und präzise Bahnführung wichtig. Eventuelle Schleifspuren aus dem Zwischenschliff werden jetzt entfernt.
Schritt 5: Gründlich saugen
Nach dem Feinschliff ist es besonders wichtig, den Boden sorgfältig zu reinigen. Feiner Schleifstaub setzt sich in Poren und Fugen ab und kann die Haftung von Öl oder Lack deutlich beeinträchtigen.
Daher sollte der gesamte Raum mit einem leistungsstarken Industriestaubsauger gründlich abgesaugt werden – inklusive Randzonen, Ecken und Fugen. Auf feuchte Tücher oder Wischen sollte verzichtet werden, da Feuchtigkeit die Holzfasern aufstellen kann.
Jetzt ist der Boden bereit für Öl oder Lack.
Nachbehandlung
Öl oder Lack, was ist besser?
Versiegelung | Vorteile |
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Lack | Pflegeleicht, strapazierfähig, versiegelt komplett, ideal bei starker Beanspruchung. |
Öl | Natürlich, atmungsaktiv, leicht ausbesserbar, betont die Holzstruktur. |
Tipp: Für Wohnräume mit normaler Nutzung ist geöltes Parkett oft die bessere Wahl. In stark beanspruchten Bereichen empfehlen wir Lack oder ein 2K-Ölsystem.
Tipps & Tricks zum Thema Parkett ölen & Parkett lackieren finden Sie hier:
Tipps & Tricks zum Thema Parkett reinigen finden Sie hier: