Parkett verlegen
Sie planen die Verlegung eines Parkettbodens? In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige – von der Wahl des passenden Parkettklebers bis zur optimalen Oberflächenbehandlung.
Auswahl des Parkettklebers
Welcher Parkettkleber für welches Parkett?
Parkettart | Geeigneter Parkettkleber | Zahnspachtel | Verbrauch |
Fertigparkett / Mehrschichtparkett | Entdecken Sie unser Sortiment an passenden Parkettklebern: Parkettkleber für Fertigparkett | B11 / B12 | 1000 - 1200 g/m² |
Industrieparkett | Entdecken Sie unser Sortiment an passenden Parkettklebern: Parkettkleber für Industrieparkett | B11 / B13 | 1000 - 1300 g/m² |
Massivdielen | Entdecken Sie unser Sortiment an passenden Parkettklebern: Parkettkleber für Massivdielen | B13 / B15 | 1100 - 1500 g/m² |
Mosaikparkett | Entdecken Sie unser Sortiment an passenden Parkettklebern: Parkettkleber für Mosaikparkett | B3 | 750 - 850 g/m² |
Stabparkett | Entdecken Sie unser Sortiment an passenden Parkettklebern: Parkettkleber für Stabparkett | B11 / B12 | 1000 - 1200 g/m² |
Welche Zahnspachtel benötige ich?
Die Wahl der richtigen Zahnspachtel hängt von der Parkettart, dem verwendeten Kleber und den Vorgaben des Herstellers ab.
Je größer und schwerer das Parkett, desto größer sollte auch die Zahnung sein, um genügend Klebstoff auf den Untergrund zu bringen.
Tipp: Je größer die Nummer der Zahnspachtel, desto mehr Parkettkleber bleibt auf dem Boden liegen.
Muss der Boden vor dem Verkleben grundiert werden?
Ob eine Grundierung notwendig ist, hängt vom Zustand und der Art des Untergrunds ab.
Auf stark saugenden Untergründen wie Estrich wird eine Grundierung empfohlen, um den Klebstoffauftrag zu optimieren und die Haftung zu verbessern. Auch bei sandenden, porösen oder sehr glatten Böden kann eine Grundierung erforderlich sein, um eine feste Verbindung zwischen Untergrund und Kleber sicherzustellen.
Eine Grundierung reduziert die Saugfähigkeit, verbessert die Haftung und verhindert, dass zu viel Klebstoff in den Untergrund einzieht.
Wichtig: Immer die Kleber-Herstellerangaben beachten, da diese oft exakt angeben, welche Grundierung verwendet werden sollte!
Parkett verlegen
Was ist der Unterschied zwischen schwimmender Verlegung und vollflächiger Verklebung?
Ob Parkett schwimmend verlegt oder vollflächig verklebt wird, hängt von der Parkettart, dem Untergrund und den Anforderungen an Nutzung und Akustik ab.
Schwimmende Verlegung bedeutet, dass das Parkett lose auf einer Trittschalldämmung verlegt wird, ohne festen Kleberkontakt zum Untergrund. Die Elemente werden meist per Klick-System miteinander verbunden. Diese Methode ist einfach und schnell umzusetzen, besonders für Fertigparkett geeignet, und ermöglicht es, den Boden später leichter auszutauschen.
Vollflächige Verklebung wird bei höherwertigem oder massivem Parkett bevorzugt. Hier wird der Parkettkleber mit einer Zahnspachtel gleichmäßig aufgetragen und das Parkett vollständig verklebt. Dadurch entsteht eine besonders stabile, trittschallreduzierte und langlebige Oberfläche. Diese Verlegeart wird besonders bei Fußbodenheizung empfohlen, da sie eine bessere Wärmeleitung ermöglicht.
➡️ Kurz gesagt:
Schwimmende Verlegung = schneller, günstiger, leicht austauschbar
Vollflächige Verklebung = stabiler, langlebiger, ideal bei Fußbodenheizung
Tipp:
Für hochwertiges Massivparkett oder 2-Schicht-Parkett auf Fußbodenheizung ist die vollflächige Verklebung die beste Wahl.
Kann ich Parkett auf einer Fußbodenheizung verlegen?
Ja, Parkett kann auf einer Fußbodenheizung verlegt werden – allerdings sind dabei einige wichtige Punkte zu beachten. Entscheidend ist die Wahl des passenden Parketts und der richtigen Verlegemethode.
- Geeignete Holzarten: Besonders formstabile Hölzer wie Eiche, Nussbaum oder Teak eignen sich gut. Tropenhölzer oder sehr weiche Hölzer sind weniger geeignet.
- Mehrschichtparkett bevorzugen: Fertigparkett bzw. Mehrschichtparkett reagiert weniger stark auf Temperaturschwankungen als Massivparkett.
- Verklebung empfohlen: Parkett sollte bei Fußbodenheizung idealerweise vollflächig verklebt werden, da dies die Wärmeleitung verbessert.
- Maximale Oberflächentemperatur: Die Oberflächentemperatur des Bodens darf nicht über 27 °C liegen – sonst drohen Schäden am Holz.
Tipp: Lass die Fußbodenheizung vor der Verlegung aufheizen (Aufheizprotokoll beachten) und achte auf eine gleichmäßige Wärmeverteilung – so vermeidest du Spannungsrisse im Parkett.
Wie verlege ich Parkett richtig? Schritt-für-Schritt-Anleitung
-
Untergrund vorbereiten:
Der Boden muss sauber, trocken, eben und tragfähig sein. Unebenheiten über 2 mm sollten mit Nivelliermasse ausgeglichen werden. -
Parkett akklimatisieren:
Das Parkett mindestens 48 Stunden im späteren Verlegeraum lagern, damit es sich an Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen kann. -
Grundierung auftragen (falls erforderlich):
Bei stark saugenden oder sandenden Untergründen eine geeignete Grundierung auftragen, um die Haftung des Klebers zu verbessern. -
Parkettkleber auftragen:
Den passenden Parkettkleber mit einer geeigneten Zahnspachtel (z. B. B11, B13 oder B15) gleichmäßig auf den Untergrund auftragen. -
Parkett verlegen:
Die Parkettelemente Stück für Stück ins Kleberbett einlegen, ausrichten und leicht andrücken. Dehnungsfugen von ca. 10 mm zu Wänden und festen Bauteilen einhalten. -
Parkettkleber trocknen lassen:
Den verlegten Boden mindestens 24–48 Stunden nicht betreten, damit der Kleber vollständig aushärten kann. -
Oberflächenbehandlung durchführen:
Nach dem Aushärten kann das Parkett geölt oder lackiert werden, je nach gewünschter Oberfläche und Nutzung.
Welche Fehler sollte ich beim Parkett verlegen vermeiden?
Beim Parkett verlegen können schon kleine Fehler große Auswirkungen auf die Haltbarkeit und Optik des Bodens haben. Wer folgende typische Verlegefehler vermeidet, spart Zeit, Geld und Ärger:
- Unzureichende Untergrundvorbereitung: Unebenheiten, Feuchtigkeit oder Schmutz führen zu schlechter Haftung oder Knarzgeräuschen.
- Keine Dehnungsfugen eingeplant: Ohne Randfugen kann sich das Holz bei Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitsschwankungen verformen oder aufwölben.
- Falsche Verlegerichtung: Verlegt man das Parkett quer zum Lichteinfall oder zur Hauptgeh-Richtung, wirkt der Raum unruhig oder kleiner.
- Falscher Kleber oder Unterlagsmaterial: Nicht jedes Produkt ist für jede Holzart oder Verlegemethode geeignet – besonders bei Fußbodenheizung wichtig.
- Unprofessionelle Werkzeuge: Wer mit Billigwerkzeug arbeitet oder ungenau misst, riskiert sichtbare Fugen, Lücken oder Schäden beim Zuschneiden.
Tipp: Lies immer die Herstelleranleitung des Parketts genau durch – und ziehe bei Unsicherheiten lieber einen Fachbetrieb hinzu. So vermeidest du teure Nacharbeiten.
Parkett ölen & Parkett lackieren
Was ist besser, Lack oder Öl?
Lackierte Parkettböden bieten eine widerstandsfähige, versiegelte Oberfläche, die besonders leicht zu reinigen ist. Sie schützen das Holz effektiv vor Feuchtigkeit und Abrieb und eignen sich ideal für stark frequentierte Bereiche wie Flure, Büros oder Haushalte mit Kindern. Der Nachteil: Bei Beschädigungen müssen oft größere Flächen komplett neu lackiert werden.
Geölte Parkettböden bewahren die natürliche Optik und Haptik des Holzes. Das Öl dringt in die Poren ein und erhält die Atmungsaktivität des Parketts. Kleine Kratzer lassen sich bei geöltem Parkett unkompliziert ausbessern, dafür ist eine regelmäßige Nachpflege notwendig, etwa durch Nachölen.
➡️ Kurz gesagt:
Lack = sehr pflegeleicht, versiegelt, extrem strapazierfähig
Öl = natürliches Aussehen, reparaturfreundlich, pflegeintensiver
Tipp:
In Wohnräumen mit normaler Beanspruchung ist geöltes Parkett oft die erste Wahl. In stark beanspruchten Bereichen wie Fluren oder öffentlichen Gebäuden empfiehlt sich eine lackierte Oberfläche.
Wann benötige ich ein 2K-Parkettöl bzw. 2K-Parkettlack?
Ein 2K-Parkettöl oder ein 2K-Parkettlack wird immer dann empfohlen, wenn der Parkettboden besonders stark belastet wird und höchste Widerstandsfähigkeit gefragt ist.
2K-Produkte bestehen aus zwei Komponenten – einer Basis und einem Härter –, die vor der Anwendung gemischt werden. Durch die chemische Reaktion entsteht eine besonders robuste und strapazierfähige Oberfläche.
➡️ Du benötigst ein 2K-Parkettöl oder 2K-Parkettlack insbesondere in folgenden Fällen:
Stark frequentierte Bereiche wie Flure, Küchen, Eingangsbereiche
Gewerbliche Nutzung wie Büros, Ladengeschäfte oder Restaurants
Räume mit erhöhter Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen
Parkettböden, die besonders hohe mechanische Belastung aushalten müssen (z. B. durch Stuhlrollen, Straßenschmutz)
Vorteile von 2K-Produkten:
Schnellere Trocknungs- und Aushärtungszeit
Höhere Abrieb- und Kratzfestigkeit
Längere Haltbarkeit und weniger Pflegeaufwand
Muss man das Parkett vor dem Lackieren grundieren oder schleifen?
Ja, Parkett sollte vor dem Lackieren sowohl geschliffen als auch grundiert werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Schleifen ist zwingend notwendig, um alte Schmutzschichten, Unebenheiten, Kratzer oder alte Oberflächenbehandlungen zu entfernen. Nur eine sauber geschliffene Holzoberfläche ermöglicht eine gleichmäßige Lackaufnahme und verhindert spätere Haftungsprobleme.
Grundieren wird besonders bei offenporigen oder stark saugenden Holzarten (wie Buche oder Eiche) empfohlen. Die Grundierung sorgt für:
eine gleichmäßige Farbaufnahme
einen geringeren Lackverbrauch
die Verhinderung von Flecken und Verfärbungen (z. B. durch Gerbstoffe bei Eiche)