Untergrundvorbereitung
Alle einschlägigen Normen, Vorschriften und Handwerksregeln, besonders DIN 18353, DIN 18560 und DIN 1264, Teil 4 beachten. Bewegungsfugen wie bei herkömmlichen Zementestrichen vorsehen und anbringen. Scheinfugen müssen spätestens nach 48 Stunden geschnitten werden. Die Untergründe müssen sauber, trocken, fest, tragfähig, formbeständig und frei von haftungsmindernden Rückständen sein. An aufgehenden Bauteilen sind geeignete und entsprechend dimensionierte Randdämmstreifen anzubringen um Einspannungen zu vermeiden. Die Trennlagen sind faltenfrei so zu verlegen, dass ein Auslaufen des Frischmörtels in die Dämmung bzw. angrenzenden Bauteile vermieden wird; ggf. sind die Stöße der Folie zu verkleben.
Die Größe der Arbeitsflächen ist so festzulegen, dass diese innerhalb der Verarbeitungszeit fertiggestellt werden können. Größere Flächen sind entsprechend mit Estrichwinkeln, Dehnfugenprofilen usw. zu unterbrechen. Gedrungene Flächen im Seitenverhältnis 1:1 bzw. 1:2 sind zu bevorzugen.
Als Heizestriche sind Flächen bis max. 6,5 m Seitenlänge und max. 40 m² Flächengröße möglich. Die Rohrüberdeckung bei Warmwasser-Fußbodenheizung muss mindestens 35 mm betragen. Es ist eine max. Vorlauftemperatur von 55 °C möglich. Vor Belegung mit Oberbelag ist grundsätzlich das Funktionsheizen gemäß DIN EN 1264-4 und Schnittstellenkoordination für beheizte Fußbodenkonstruktionen durchzuführen und zu protokollieren. Das erste Aufheizen beginnt frühestens 24 Stunden nach Estricheinbau mit einer Vorlauftemperatur von 25 °C; diese ist 3 Tage zu halten. Danach wird die max. Vorlauftemperatur eingestellt und für weitere 4 Tage gehalten. Anschließend erfolgt die Prüfung der Belegereife, ggf. wird dann die Oberflächentemperatur (≥ 15 °C bis ca. 20 °C, in Abhängigkeit des zu verlegenden Oberbelages) während der Verarbeitung eingestellt. Andernfalls ist so lange weiter zu heizen bis die Belegreife erreicht wurde.
Bei unbeheizten Flächen sind eine max. Seitenlänge von 8 m und eine Fläche bis ca. 60 m² möglich. Die Grundflächen dürfen ein Seitenverhältnis von max. 1:2 aufweisen.
Beim Einsatz als Verbundestrich den entsprechend vorliegenden Untergrund mit z.B. Kiesel Okatmos® DSG, Kiesel Okapox GF, Kiesel Okamul PU-V schnell, Kiesel Okatmos® UG 30 oder Kiesel Okatmos® EG 20 grundieren. Es muss sichergestellt sein, dass auf erdreichberührenden Bauteilen und noch feuchten Untergründen (z.B. Betondecken) eine wirksame Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit gewährleistet ist. Feuchtigkeitsempfindliche Untergründe wie z.B. Calciumsulfatestriche müssen vor der Feuchtigkeit aus dem Anmachwasser durch geeignete Maßnahmen geschützt werden. Auf Calciumsulfatestrichen bei Schichtdicken > 10 mm mit Kiesel Okatmos® DSG, Kiesel Okamul PU-V schnell oder Kiesel Okapox GF grundieren. Ein Systemaufbau muss gewährleistet sein. Auf Gussasphaltestrichen nur auf Trennlage arbeiten.
Verarbeitung
Kiesel Servoplan E 600 mit sauberem Wasser mittels geeignetem Rührgerät ca. 600 U/min. klumpenfrei anrühren, nach der Reifezeit nochmals umrühren. Für größere Flächen kann Kiesel Servoplan E 600 auch maschinell (z.B. Fabrikat M-Tec duo-mix 2000, Putzmeister ...) verarbeitet werden. Der Frischmörtel wird auf den ordnungsgemäß vorbereiteten Untergründen in vorgegebener Höhe verteilt und mit einer Schwabbelstange oder Glätttraufel überarbeitet. Beim Einsatz der Pumptechnik ist das Ausbreitmaß stets zu kontrollieren. Während und nach der Verarbeitung sind die Flächen 24 Stunden vor Zugluft, Sonneneinstrahlung und starker Wärmeeinwirkung zu schützen. Die Estrichdicke ist in Abhängigkeit der zu erwartenden Belastung gemäß der ausgewählten Ausführungsart entsprechend der DIN 18560 zu wählen.
Einzelne Infos zu verschiedenen Belagsverlegungen und Schichtdicken entnehmen Sie dem Technischen Datenblatt.